Der Emmer – geballte Kraft im kleinen Korn

Alte Getreidesorten sind wieder „in“ und bringen Abwechslung in die Küche.

Emmers Lebenslauf

Das Urkorn Emmer ist ein „alter Herr“ aus der frühzeitlichen Kornkammer. Siedlungen aus jeder neolithischen oder metallzeitlichen im vorderen Orient kochten mit Emmer. Teil gemeinsam mit Gerste sicherte er sich das Getreidemonopol. Die Ausbreitung erfolgte in Mitteleuropa. schon kurz 5000 vor Christus. Der Emmer galt zur Römerzeit als „Rom-Weizen“. Ab der Bronzezeit, verlor der Emma jedoch stark an Bedeutung und geriet rasch in Vergessenheit. Heute wird er kaum noch angebaut und nur noch einige Biobauern pflanzen Emmer an. Gegenwärtig liegen die Hauptanbauorte in den südlichen Regionen wie Türkei, Israel, Irak oder dem Libanon und die Bedeutung steigt wieder an!

Emmers Besonderheiten

Emmer darf sich zum gesündesten Getreide überhaupt zählen. In jeder Ährespindel reifen zwei Körner, deshalb wird der Emmer auch Zweikorn genannt. Das gesunde Korn ist sehr genügsam und wächst auf mageren Böden, verlangt das wenig Düngung und ist resistent gegen Krankheiten, insbesondere Pilzbefall. Emmer zählt wie auch Einkorn und Dinkel zum Spelzgetreide. Die Körner bleiben nach dem Dreschen vom Spelze umhüllt und dieser muss in einem weiteren Arbeitsvorgang entfernt werden. Der Ertrag ist leider sehr gering und bald wurde er von Weichweizenarten verdrängt, deren Ertrag wesentlich höher und lukrativer ist.

Emmers Inhalte

Emmer riet grundsätzlich ein wertvolles und gut bekömmliches Getreide. Er zeichnet sich aus durch einen hohen Eiweißanteil, einen hohen Gehalt an Magnesium, wie auch Zink und einer reichen Mineralstoffdichte. Den enthaltenen Carotinoiden wird eine positive Wirkung auf die Sehkraft und eine vorbeugende Wirkung für Krebserkrankungen nachgesagt.

Emmers Verwendung

Emmer kann mit einem nussigen und leicht gerösteter Aroma punkten. Das Mehl ist sehr kräftig und eignet sich hervorragend zur Herstellung von Nudeln und anderen Teigwaren.

Für Vollkorngebäck eignet sich Emmer hervorragend, jedoch nur als Ergänzung. Nur Emmer im Gebäck macht das Ergebnis allerdings klebrig und zuwenig locker. Die Mischung jedoch, verleiht dem Gebäck etwas herzhaftes für den Gaumen.

Als italienische Spezialität bekannt, ist die sogenannte „Zweikornsuppe“ (zuppa al farro), ein gut würziger Eintopf aus Emmer, der hauptsächlich für die Gebiete der Toskana bekannt ist.

Emmer wird sogar für die Bierverarbeitung genutzt. Dunkle und trübe Biersorten profitieren von der einzigartigen Würze.

Foto by Jochen Russmann (tykefilms)