Die Kohlsprosse – Unsere Schneekönigin

Der Wildkohl, als Großvater aller Kohlfamilien ist an der westeuropäischen Altlantik- bzw. Nordseeküste wie auch am Mittelmeer beheimatet. In der Antike fand der Kohl seine erste Erwähnung. Die Kohlsorten, wie wir sie kennen, entwickelten sich aus mehreren Kohlvariationen der alten Griechen und Römern und war auch im deutschsprachigen Raum keine Unbekannte unter den Gemüsepflanzen. Speziell die Kohlsprosse oder auch Rosenkohl genannt zählt zu den spätesten Züchtungen. Den Namen „Brüsseler Kohl“ vedankt die walnussgroße Kohlsprosse der Kultivierung in Belgien in dem Bereich rund um Brüssel. Die Niederlande und Großbritannien gehören heute zu den Hauptanbaugebieten des leckeren Wintergemüses.

Die Schneekönigin unter den Gemüsearten

Der erste Frost bedeutet für die meisten Obst und Gemüsesorten das Ende nicht so bei der Kohlsprosse. Leichter Frost macht das Wintergemüse erst so richtig schmackhaft, da sich die im Gemüse enthaltene Stärke in Zucker umwandelt. Sinkt die Temperatur jedoch zu oft unter -10° bekommt dies den kleinen Röschen gar nicht. Der Rosenkohl wächst an langen Stängeln und kann daher nur aufwendig von Hand geerntet werden. Kohlsprossen sind aus heimischem Anbau und je nach Sorte von September bis in den Februar erhältlich. Die Haupterntezeit ist November.

Klein, aber oho

In den kompakten Kohlsprossen steckt so einiges Gutes drin. Der Kreuzblütler ist reich an Vitamin C (doppelt soviel wie bei einer Orange!), Zink und Vitamin K und weist auch einen hohen Ballaststoffanteil auf. Es wird den Kohlsprossen eine positive Wirkung auf den Entgiftungsstoffwechsel und auf das Immunsystem nachgesagt, zudem soll auch bei regelmässigem Verzehr das Krebsrisiko gesenkt werden. Zudem enthält die Kohlsprosse einen sehr hohen Anteil an wertvollem Pflanzeneiweiss!

 kompakt | vitaminreich | eiweisshaltig

Geballter Genuss

Die Röschen haben einen fein-herben bis leicht nussigen Geschmack und lassen sich in der Küche vielseitig zubereiten.
Die Mini-Kohlköpfe sind in der Zubereitung völlig unkompliziert handzuhaben. Verfärbte Blätter werden entfernt und der verholzte Teils des Strunks wird abgeschnitten. Die Kochzeit beträgt ca. 15 Minuten. Beim anschlie0enden Verzehr scheiden sich die Geister… entweder man liebt die kleinen Röschen oder man hasst sie. Der kräftige Geruch lässt das ein oder andere Näschen rümpfen.
Die kleine grüne Kugel ist auch roh genießbar z.B. etwas kleingeschnitten zum Salat.
Kohlsprossen lieben gute Gewürze. Insbesondere sind sie Muskat, Pfeffer und Kümmel verfallen. In Kombination mit einem Klecks vegane Butter ein einfacher Genuss ohne Aufwand. Varianten mit Thymian, Mandelblättchen, Zitronensaft oder einem Schuss Sojacuisine sind ebenso köstlich.
Einen exquisiten Genuss verspricht die Kombination von Kohlsprossen mit karamelisierten Maronis… die perfekte Harmonie von leichter Bitterheit und feiner Süße.

Bei der Lagerung soll auf folgendes geachtet werden:
– ungewaschen lassen (so halten sie 4-5 Tage)
– Kohlsprossen mögen weder Apfel noch Tomaten
– fünf Minuten im Wasser gegart, sind sie perfekt zum Einfrieren

Frischen Rosenkohl erkennt man an der kräftig grünen Farbe und den festen Sprossenköpfchen mit anliegenden Blättern.

Rezept zur Kohlsprosse:

Warmer Kohlsprossen-Räuchertofusalat an Chilivinaigrette

Raffiniert traditionelles Gericht mit hohem Wohlfühlfaktor

Für eine kleine Salatschüssel voll

Zutaten:

300g Kohlsprossen

150g geräucherten Tofu oder gewürfelter Speck

2EL Chiliflocken

6EL Öl

1 Schuss Reisessig (kann natürlich auch ein guter Obstessig sein)

2EL Sojasauce

1 kleiner roter Zwiebel

Salz

Pfeffer aus der Mühle

Kohlsprossen in reichlich Wasser 15 Minuten gar kochen.

Tofu oder Speck in kleine Würfel schneiden und mit kleingehacktem Zwiebel im Öl anbraten. Die krossgebratenen Stücke mit Sojasauce ablöschen und kurz einkochen lassen. Die Chiliflocken dazugeben und Essig dazugießen. Die Tofu-Chilimischung zu dem abgetropften Kohlsprossen geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Tipp: Für die mildere Variante verwendet man edelsüßes Paprikapulver und lässt die Chiliflocken Chiliflocken sein… Schmeckt auch kalt!

Fotos by Jochen Russmann (tykefilms)