Ist Nachhaltigkeit weiblich?

Nachhaltiges Handeln bedeutet Ressourcen zu schonen. Ressourcen können sich dabei auf Rohstoffe, Geld, Natur- und Artenschutz, Landwirtschaft, Menschen, Gesundheit, usw. beziehen. BIORAMA hat zum nachhaltigen TALK geladen:

Über Gender und Gleichberechtigung zu sprechen, ist manchmal so, wie über ökologische Nachhaltigkeit zu sprechen. »Längst nicht mehr wegzudenken« und »in der Mitte der Gesellschaft angekommen«, heißt es dann – und während das ausgesprochen wird, weiß der Zuhörer, und vor allem weiß die Zuhörerin: Obwohl die Bedeutung beider Themen für die Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft jede und jeden betrifft, werden sie beide nach wie vor oft eher als Kür- statt als Pflichtübungen behandelt. Und dort, wo diese Kür erfüllt werden soll, sind Frauen personell häufig überproportional vertreten. In Unternehmen etwa in Marketing, PR und CSR, aber auch im Privaten. Nicht zuletzt überall dort, wo Frauen nach wie vor einen Großteil der Reproduktionsarbeit leisten.

Ist Nachhaltigkeit ein weibliches Thema? Und wenn Ja, ist es Fremdzuschreibung oder ist langfristiges und an der Zukunft orientiertes Denken eine Eigenschaft, die »typisch weiblich« ist? Oder beschäftigen sich Frauen einfach deshalb auffallend häufig mit Nachhaltigkeit, weil sie ein Thema ist, das vielfach noch nicht wirklich ernst genommen wird? Ist verantwortungsvoller Ressourceneinsatz geschlechtsneutral? Ein diskursiver Blick auf die Genderaspekte von Nachhaltigkeit soll Antworten auf diese und andere Fragen liefern.

Die gestrige Paneldiskussion mit Prof. Dr. Doris Damyanovic (BOKU Wien, Mitglied im GDUS-NETWORK – Gender, Diversion and Urban Sustainability), unserer stellv. Obfrau Michaela Russmann, (Bio-Gastronomin, Buchautorin), Ulrike Haele, (Institute of Design Research Vienna, New Design University St.Pölten) und Annemarie Harant, Unternehmerin, Podcasterin (Erdbeerwoche GmbH, Tonspur N) war großartig mit konstruktiven Beiträge aus dem Publikum. Die Chefredakteurin von BIORAMA, Irina Zelewitz moderierte.